Dünger ist in den letzten Jahren immer öfters in Verruf geraten, doch was für Unterschiede gibt es zwischen chemischen und organischen Dünger? Warum nutzen wir eigentlich Dünger, und welche Konsequenzen gibt es? Auf all diese Fragen und noch mehr gehen wir im folgenden Artikel ein.
Eine kurze Geschichte der Landwirtschaft
Menschen betreiben schon seit etwa 12.000 Jahren gezielte Landwirtschaft. Ohne sie wäre das Leben wie wir es kennen nicht möglich. Sie ist der Grundstein der Zivilisation, und des Wandels von Jäger und Sammler zur Sesshaftigkeit.
Aber mit Ihr kam auch der Bedarf an Methoden zur Optimierung des Ertrags, um die immer wachsenden Bevölkerungszahlen zu ernähren.
Düngemittel spielen dabei eine vitale Rolle. Es ist nicht möglich den Boden so oft zu besetzen, und solch große Erträge zu erzielen, wie es in der heutigen Zeit der Fall ist, ohne dabei Düngemittel zu nutzen.
Warum wird chemischer Dünger überhaupt genutzt?
Dünger kommt in vielen Formen vor. Die einen schädlicher, die anderen weniger schädlich. Im Grunde führt Dünger der Pflanze Nährstoffe bei, welche ihr beim Wachstum helfen und dafür sorgen, dass mehr geerntet werden kann. Früher, als die Chemie noch das Werk von Alchemisten war, kam ausschließlich organischer Dünger zum Einsatz. Dieser aus Kompost und/ oder anderen pflanzlichen Bestandteilen bestehende Dünger, war also rein organisch.
Die Düngemittel, welche heute im Umlauf sind und am meisten in der industriellen Landwirtschaft finden, sind jedoch größtenteils chemisch. Sie werden industriell in riesigen Anlagen mit anderen Chemikalien produziert.
Dabei gibt es verschiedene Formen, von festem Granular, über Pulver bis hin zu Flüssigdünger. Die am meisten genutzten Stoffe sind: Stickstoff, Phosphor, Kalium.
Diese Stoffe sind lebenswichtig für die Pflanzen und ihr Wachstum. Normalerweise sind alle diese Stoffe von Natur aus mehr oder weniger im gesunden Boden enthalten und es ist nicht nötig diesen künstlich beizufügen.
Da wir jedoch in der Landwirtschaft von großen Mengen an Pflanzen und Flächen sprechen, die auf natürliche und nachhaltige Art und Weise nur schwer zu generieren sind, werden die Stoffe den Feldern künstlich zugeführt.
Welche Probleme entstehen durch chemische Düngemittel?
Ein Schlagwort, welches das Problem von Dünger trefflich zusammen fasst, ist die „Überdüngung“. Wie das Wort es bereits sagt, ist die Quantität an Dünger ein Problem. Nur ein Bruchteil des chemischen Düngers erreicht auch wirklich die Pflanzen und wird über die Wurzeln aufgenommen. Der Rest versickert im Boden und bahnt sich seinen Weg ins Grundwasser und andere Gewässer.
Die Bodenqualität leidet unter dem chemischen Dünger
Durch den chemischen Dünger stirbt die Bodenfauna ab. Die hohe Konzentration an Düngemittel führt zu Düngebrand und die Salze wirken sich toxisch auf die Mikroorganismen aus. Die Vielfalt an Mikroben, Pilzen und Insekten wird drastisch reduziert. Somit fehlt ein wesentlicher Bestandteil der Nahrungskette, welche dafür zuständig ist, dass der Boden auf natürliche Art und Weise nährstoffreich bleibt.
Dadurch, dass die natürliche Fauna durch die chemischen Stoffe abgetötet wird, fördert die Nutzung von chemischen Düngemitteln die Abhängigkeit von besagten Düngemitteln. Normalerweise sorgt die Fauna automatisch dafür, dass der Boden Nährstoffe enthält. Die einzige Möglichkeit, um den Boden dann noch zu bestellen, ist die weitere Anwendung von chemischem Dünger oder eine langwierige Revitalisierung der Bodenfauna.
Die Gewässer als Leidtragende der Chemie
Chemischer Dünger bahnt sich seinen Weg in das Grundwasser und in andere Gewässer und stört dort das Gleichgewicht. Dadurch gefährdet er nicht nur unser Trinkwasser, sondern zerstört auch die Balance vieler Lebensräume.
Ein prominentes Beispiel für die Konsequenzen, welche die Überdüngung mit sich bringen kann, ist das Artensterben in den Flüssen und Seen. Zudem der unnatürlich schnelle Wachstum von Pflanzen in diesen Gewässern, welche es den Tieren unmöglich macht zu überleben.
Die Vorteile von organischen Düngemitteln mit Algen
Dadurch, dass der organische Dünger langwieriger abgebaut wird und nicht bloß den Boden durchflutet, gelangt er weniger schnell in Gewässer und andere Orte an die er nicht gelangen soll. Außerdem bietet das organische Material bei seiner Zersetzung Nährstoffe für die gesamte Bodenfauna.
Das organische Material, zum Beispiel Algen, werden also dann durch die Vielzahl an Lebewesen im Boden zersetzt. Auf natürliche Art und Weise werden sie in die Nahrungskette des Bodens eingespeist.
Durch die Zersetzung werden Nährstoffe von Insekten, Mikroben und/oder Pilzen aufgenommen und immer weiter in das Erdreich getragen. Nach deren Tod und der darauffolgenden Verwesung, werden diese Nährstoffe wiederum freigesetzt und können von den Wurzeln der Pflanzen aufgenommen werden.
Es handelt sich also um einen Kreislauf, der nicht nur der Pflanze an sich zu Gute kommt, sondern gesamtheitlich die Umwelt und deren Nahrungsketten unterstützt.
Warum sollten wir organischen Dünger bevorzugen?
Wenn wir eine Zukunft wollen, in der die Überdüngung und die mit ihren verbundenen Konsequenzen für die Umwelt sich nicht weiter verschlimmern sollen, dann müssen wir umdenken.
Auch wirtschaftlich bietet der biologische Anbau interessante Anreize, da biologische Produkte durch ihre Qualität und Nachhaltigkeit höhere Preise erzielen. Der Markt für biologische Produkte wächst beständig und die Bevölkerung ist sensibilisiert was das Thema angeht.
Wir müssen einsehen, dass organische Düngemittel und biologische Landwirtschaft ein unverzichtbares Mittel sind, um unseren Lebensstandard soweit es geht zu erhalten und trotzdem ethisch und nachhaltig zu leben. Es sollte uns wichtig sein, den kommenden Generationen Boden zu hinterlassen, welcher auch für sie noch Lebensmittel produzieren kann, ohne sie zu zwingen auch auf chemische Hilfsstoffe setzen zu müssen.
Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass die Gesetzgebung für die Nutzung von Dünger in den kommenden Jahren und Jahrzehnten immer restriktiver wird. Die Konsequenzen für die Umwelt sind klar. Mit klaren Umweltzielen der EU-Staaten und anderen Ländern für die Zukunft lohnt es sich frühzeitig umzusteigen.
Was bieten Algen als Bestandteil organischen Düngers?
Algen beinhalten unter anderem die wichtigen Nährstoffe, welche für die Pflanzen lebensnotwendig sind. Darunter sind Phosphate und Stickstoff, aber auch andere Spurenelemente, wie zum Beispiel Magnesium. Dies spiegelt sich danach im Nährwert der Erträge, welche von den Feldern bezogen werden, die mit organischem Algendünger unterstützt werden.
Algen wie Ascophyllum nodosum, Ulva lactuca, Laminaria digitata und noch viele mehr bieten die Möglichkeit aktiv an dem Wandel hin zu organischem Dünger teilzunehmen. Wir unterstützen Sie und Ihr Unternehmen gerne dabei ihr Unternehmen bei der Umstellung auf organischen Dünger zu beraten.
Quellen:
- https://www.bund.net/themen/landwirtschaft/folgen-fuer-die-umwelt/ueberduengung/
- https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Welchen-Duenger-eignet-sich-fuer-welche-Pflanze,duenger156.html
- https://www.emiko.de/mineralisch-oder-organisch-duengen/
- https://de.wikipedia.org/wiki/Algend%C3%BCnger
- Teaming with Microbes: The Organic Gardener’s Guide to the Soil Food Web, Jeff Lowenfels & Wayne Lewis
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